Echter Aufschwung noch fern
Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich im Oktober nach einer spürbaren Eintrübung im Vormonat wieder leicht gebessert. Dies geht aus dem aktuellen Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hervor. Der Index verzeichnet zwar einen geringfügigen Zuwachs im Vergleich zum September, doch ein deutlicher Stimmungsschub bleibt aus, und die Konsumzurückhaltung überwiegt weiterhin.
Verhalten: Leichte Verlagerung zum Konsum
Die geringfügig positivere Grundstimmung spiegelt sich in einer etwas besseren Konsumlaune der Verbraucher wider. Ihre Anschaffungsneigung ist gegenüber dem Vormonat gestiegen, während die Sparneigung nahezu konstant blieb. Diese Beobachtung deutet auf eine Verlagerung des Ausgabeverhaltens vom Sparen hin zum Konsumieren hin.
Trotz dieser Verschiebung ist ein umfassender Konsumaufschwung nicht in Sicht. Der HDE rechnet damit, dass eine spürbare Erholung des privaten Konsums frühestens im kommenden Jahr einsetzen wird. Allerdings könnte das bevorstehende Weihnachtsgeschäft die Konsumlaune noch etwas anheben.
Erwartungen: Konjunktureller Pessimismus trifft steigende Einkommenserwartungen
Während die Konsumneigung leicht steigt, trüben sich die konjunkturellen Erwartungen der Verbraucher weiter ein und sinken im Vormonatsvergleich. Dies reflektiert die jüngste Herabkorrektur vieler Konjunkturprognosen und die allgemeine Verschlechterung der Wirtschaftsstimmung.
Die ursprünglich mit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung verbundene Hoffnung auf gesamtwirtschaftliches Wachstum schlägt nun in Enttäuschung um. Dieser Pessimismus beschränkt sich jedoch auf den Ausblick für die Wirtschaftsentwicklung: Die Einkommenserwartungen der Verbraucher steigen im Vormonatsvergleich an.
Zusammenfassend verbessert sich die Verbraucherstimmung zwar nach einem größeren Rückgang wieder minimal, doch eine spürbare Erholung bleibt aus. Die Verbraucher blicken weiterhin verhalten auf die kommenden Monate. Der private Konsum, eine notwendige Basis für einen Wirtschaftsaufschwung, kann sich nach Einschätzung des HDE frühestens im nächsten Jahr erholen.